Für mich bilden die dargestellten Personen nur den Rahmen meiner Bilder. Innerhalb dieser Ordnung suche ich nach Freiheit – nach einem Raum, in dem sich Zufall, Zerstörung und Wiederaufbau entfalten dürfen.

Ich glaube, ohne eine gewisse Struktur endet alles im Chaos, doch erst in ihr wird wahre Kreativität möglich.

Mich berühren die Spuren der Zeit – etwa die Oberfläche einer alten Tischplatte in einem Bauernhaus, die über Generationen hinweg durch Gebrauch, Zufall und Veränderung zu einem Kunstwerk geworden ist.

Diese Schönheit des Gewachsenen, des Unvollkommenen, inspiriert mich. In meinen Bildern versuche ich, dieses Gefühl nachzuempfinden.

So entstehen Werke, die Geschichten erzählen – von Tiefe, Vergänglichkeit und der leisen Kraft des Zufalls.

Angeregt von meinem leider viel zu früh verstorbenen Künstlerfreund Ty Waltinger begann ich im Winter 2024/25 mit verschiedenen Materialien zu experimentieren, die den natürlichen Gefrierprozess mit seinen vielfältigen Formen an Eiskristallen sichtbar machen. Mit Acrylfarben alleine bilden sich zwar Kristalle aber die Ergebnisse waren eher bescheiden. Unter Verwendung verschiedener Bindemittel und die Einbeziehung verschiedener Öle und Harze entstanden Rezepturen, die herrliche Ergebnisse hervorbringen. 

Diese Art der Prozessmalerei in Kommunikation mit den Naturkräften schult einem das Loslassen und auch das Annehmen des Unabänderlichen.

Oft ist es ein Scheitern und gerade damit umzugehen ist eine gute Schule.

Hat eine Rezeptur allerdings funktioniert ist das Ergebnis herrlich und ich kann es nur als Geschenk annehmen!